Die Gelddruckmaschine oder:
Warum die Absicherung gegen das Risiko Berufsunfähigkeitsversicherung so wichtig ist.

Stellen Sie sich vor, Sie hätten im Keller eine Gelddruckmaschine stehen, die Ihnen jeden Tag bis zu Ihrem Lebensende 100 Euro auswirft. Wie würden Sie eine solche Maschine behandeln? Sicherlich würden Sie mit dieser sehr pfleglich umgehen und alle Vorkehrungen treffen, damit die Ertragskraft der Maschine gewahrt bleibt. Sicherlich wären Sie auch bereit, hier eine Ausgabe zur Erhaltung dieser Maschine von einigen Euro am Tag zu leisten.

Was viele nicht bewusst wahrnehmen: Wir alle haben so eine Maschine. Sie steht nicht im Keller und funktioniert nicht wie eine klassische Maschine. Denn die Fähigkeiten die diese Maschine hat, haben Sie! Sie haben die Fähigkeit jeden Tag bzw. jeden Monat oder jedes Jahr einen bestimmten Geldbetrag zu produzieren und damit für Ihr Erwerbsleben und durch den gleichzeitigen Aufbau von Ruhestandsansprüchen bis zu Ihrem Lebensende Ihr Einkommen zu sichern.

Welchen Wert hat für Sie diese Fähigkeit? Wenn Sie den beispielhaften Tagesverdienst von 100 Euro = EUR 3.000 Monatsverdienst bei 35 Jahren im aktiven Erwerbsleben berechnen, dann beträgt der Wert Ihrer Arbeitskraft: 3.000 EUR x 12 Monate x 35 Jahre =  1.260.000 EUR.

Wenn Ihre Erwerbsfähigkeit morgen ausfällt, dann fehlen Ihnen bis zum Ruhestand 1 ¼ Millionen Euro! Und die Ruhestandsphase dauert heute dank hoher Lebenserwartung nicht selten 30 Jahre: Wovon wollen Sie diese finanzieren, wenn Sie die nächsten Jahre kein Geld zum Zurücklegen haben?


Der gesetzliche Schutz

Die gesetzliche Rentenversicherung zahlt, bei nach 1961 Geborenen, nur noch eine so genannte Erwerbsminderungsrente. Um in diese geringe Rente (ca. 18% vom bisherigen Bruttoeinkommen bei halber und ca. 36% bei voller Erwerbsminderungsrente) überhaupt zu bekommen, müssen Sie in der Praxis Pflegefall oder dicht dran sein. Bevor die volle Leistung (36%) vom Rentenversicherungsträger gezahlt wird, müssen Sie außer Stande sein, irgendeine Tätigkeit am allgemeinen Arbeitsmarkt auszuüben. Da kommen auch Tätigkeiten wie z.B. Zeitungsausträger, Pförtner oder Nachtwächter in Frage. Ob Sie diese Tätigkeit nachgehen wollen, oder es hier eine Stelle für Sie gibt, spielt gar keine Rolle. Könnten Sie diese Tätigkeit ausüben, wird einfach nicht gezahlt. Weiterhin bekommt diese Rente in der Regel nur, wer die Wartezeit von 5 Jahren erfüllt. D.h. hier es müssen für erst 60 Monate Beitragszeiten (oder Ersatzzeiten) für die gesetzliche Rentenversicherung vorliegen. Die Höhe der Rente fällt dann meist auch noch sehr gering aus: 50% aller Betroffenen erhalten weniger als 750 Euro pro Monat.

Voraussetzungen für die Erwerbsminderungsrente:

1) Es müssen in den letzten 5 Jahren vor dem Eintritt der Erwerbsminderung mindestens 3 Jahre lang Pflichtbeiträge in die gesetzliche Rentenversicherung gezahlt worden sein. (§ 43 SGB VI)

2) Vor Eintritt der Erwerbsminderung muss die allgemeine Wartezeit von 5 Jahren nach § 50 SGB VI erfüllt worden sein. (§ 43 SGB VI)

3) für die volle Erwerbsminderungsrente gilt nach § 34 Abs. 2 SGB VI: „Voll erwerbsgemindert sind Versicherte, die wegen Krankheit oder Behinderung auf nicht absehbare Zeit außerstande sind, unter den üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes mindestens drei Stunden täglich erwerbstätig zu sein.“

4) für die teilweise Erwerbsminderungsrente gilt nach § 34 Abs. 1 SGB VI: „Teilweise erwerbsgemindert sind Versicherte, die wegen Krankheit oder Behinderung auf nicht absehbare Zeit außerstande sind, unter den üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarktes mindestens sechs Stunden täglich erwerbstätig zu sein.“

Fazit: Wer mehr als 6 Stunden in irgendeinem Beruf arbeiten kann, bekommt keine Leistung. Das Arbeitsmarktrisiko (also ob überhaupt ein solcher Arbeitsplatz verfügbar ist) tragen Sie. Ob Sie diese Tätigkeit machen wollen, fragt niemand.

 

Datenlage:

Die durchschnittliche Wahrscheinlichkeit bis zum Ruhestand eine Berufsunfähigkeitsversicherung in Anspruch nehmen zu müssen, liegt übrigens bei 25%. Jeder Vierte wird berufsunfähig! Als junger Mensch kann man sich das meist schlecht vorstellen, insbesondere wenn man eine Karriere in einem Bürojob anstrebt.

Übrigens: Das höhere Risiko einiger Berufsgruppen wird über die Prämie ausgeglichen. So zahlt ein Dachdecker ein Vielfaches von dem an Versicherungsprämie, was z.B. ein Unternehmensberater zahlt.

Die Datenlage zeigt folgendes Bild:

Das BU-Durchschnittsalter beträgt:

  • 44 Jahre

Risiko-Verteilung auf die einzelnen Jahre:

  • 20-jährige haben eine BU-Wahrscheinlichkeit bis zum Rentenalter von 38% (weiblich) bis 43% (männlich).
  • Bei 30-jährigen liegt diese Wahrscheinlichkeit bei 37% bis 41%,
  • bei 40-jährigen bei 35% bis 39% (Quelle: DAV).

Die häufigsten Ursachen die zur Berufsunfähigkeit führen sind:

  • Probleme mit dem Rücken oder dem Bewegungsapparat
  • Psychische Probleme
  • Unfälle
  • Herz-Kreislauf-Probleme
  • Krebs
  • Innere Krankheiten

 

Hier noch ein paar Meinungen bekannter Publikationen zur Wichtigkeit einer Berufsunfähigkeitsversicherung:

„Das Risiko, wegen Krankheit einen erlernten Beruf nicht mehr ausüben zu können, ist höher als bislang angenommen. Eine Analyse der Versicherungsmathematiker der Deutschen Aktuarvereinigung – sie liegt FOCUS vor – kommt zu dem Ergebnis: Beinahe jeder zweite heute 20-Jährige wird bis zum Rentenbeginn mit 65 Jahren berufsunfähig. Das sind 43 Prozent.“
(Fokus Online, 19.07.2009)

Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist sehr wichtig für: Junge Menschen, Singles, Paare ohne Kindern, Familie oder Alleinerziehende mit kleinen Kindern, Familien mit ältere Kindern
(Bund der Versicherten: Leitfaden Versicherungen: Richtig versichern und dabei sparen)

„Berufsunfähigkeitsversicherung: Sehr wichtig für alle Berufstätigen“
(ZDF WISO)

„Wer nicht gerade Millionär ist, ist auf den Erhalt seiner Arbeitskraft angewiesen. Einschränkungen oder Verlust der Berufsunfähigkeit ist für die meisten Menschen das größte finanzielle Risiko.“
(FAZ vom 19.07.2006)

„Wer nicht mehr in seinem Beruf arbeiten kann, ist arm dran. Eine Erwerbsminderungsrente gibt es längst nicht immer, und wenn, fällt sie meist kümmerlich aus. Was bleibt, ist die Grundsicherung vom Sozialamt. Wer seinen Lebensstandard halbwegs halten möchte, braucht dringend eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Wer jung ist, hat gute Chancen einen passenden Vertrag zu finden. Mit zunehmendem Alter oder bei bestimmten Erkrankungen wird es schwieriger, geeigneten Schutz zu bekommen.“
(Stiftung Warentest, Online-Test 19.06.2007)